Datenfunk - wozu denn das nun wieder, es gibt doch Internet! Das ist wohl wahr, aber Funkamateure beschäftigen sich nun einmal vorrangig mit Hochfrequenz und Funkwellen, auch wenn man das Internet mittlerweile zu nutzen weiß, wird man sich nicht von ihm abhängig machen wollen!
Packet Radio, Informationen in kleinen Paketen nach einem festgelegten Protokoll versandt, ist in Europa im UHF Bereich üblich, manche Länder haben auch noch das 2m-Band in Betrieb. Die Zeichen und Buchstaben werden nicht einzeln und der Reihe nach übertragen, sondern gebündelt, eine Aussendung von z.B. 256 Zeichen mit einer Kopfzeile (Absender/Empfänger etc) dauert weniger als 1 Sekunde! Dann kann bereits der nächste Nutzer sein Paket versenden. Die vielen Pakete setzen sich dann beim Empfänger wieder richtig zusammen. Übertragen wird mit 1200 Baud, also mit 1200 Bit/s werden die zwei Töne hin und her geschaltet. Im 70cm-Band verwendet man 9600 Baud, eine von G3RUH entwickelte schnellere Variante.
Man benötigt dafür ein PR-fähiges Funkgerät, eine einfache Vertikalantenne, einen Computer (die Software gibt es für Amateure kostenlos) und ein Modem (wenn das Funkgerät nicht damit ausgerüstet ist). Man kann auch PR ohne Modem betreiben, nämlich mit der Soundkarte des Computers, lediglich ein Interface zum Funkgerät muss dann noch selbst gebastelt werden. Empfängt man in der Nähe einen Digipeater mit ausreichender Feldstärke, kann es munter losgehen!
Auf der Kurzwelle wird PR bei vielen Amateuren mit dem System PACTOR betrieben. Hierfür gibt es weltweit Mailboxen, in denen man Nachrichten speichern und abrufen kann, sogar der Einstieg ins Internet ist möglich, so dass eine Segelyacht z.B. ohne weiteres mitten auf dem Meer Zugriff auf den Email-Versand besitzt. Es gibt drei Verschiedene Entwicklungsstufen von Pactor, nämlich 1, 2 und 3. Pactor 1 kann noch mit einer normalen Soundkarte eines PCs entschlüsselt werden, für Pactor 2 und Pactor 3 wird ein externes Gerät benötigt, der so genannte Controller.
Das Robust-Packet-Network bietet ebenfalls Interessantes zum Thema PR und Kurzwelle!
APRS ist ein Verfahren zur Positionsbestimmung. Mit einer handelsüblichen GPS-Maus oder einem GPS-Empfänger, verbunden mit einem Funkgerät und einem TNC wie bei Packet Radio für 1k2 oder 9k6. Auf 144.900 MHz und 1200bit/s werden Daten gesendet und empfangen.Diese gelangen so schnell wie möglich ins Internet und sollen mit Hilfe von Software, z.B. UI-View von Roger Barker,G4IDE in „Echtzeit“ sichtbar gemacht werden auf entsprechenden Landkarten.
Man kann mit Hilfe von APRS auch Wetterdaten weltweit verbreiten und abbilden. Auch ist eine Art „SMS“-Funktion integriert, die neben Positionsmeldungen auch Kurznachrichten gestattet.
Das Thema ist so umfangreich, dass ich hier nur einen flüchtigen kurzen Überblick geben möchte. Bei Interesse z.B. an APRS empfehle ich die Internetseite von
www.aprs-dl.de
Das Protokoll, also die ursprüngliche Erfindung von APRS beruht auf die Initiative von Bob Bruninga, WB4APR.
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