D-Star


D-STAR, die Abkürzung steht für Digital Smart Technologie for Amateur Radio.

D-Star ist ein offener Standard für digitale Übertragung und wurde im Jahre 2001 von der JARL (Japanese Amateur Radio League) in Zusammenarbeit mit der Japanischen Regierung entwickelt.
Obwohl es sich um einen offenen Standard handelt, hat sich aus dem kommerziellen Bereich lediglich die Firma ICOM mit der Verbreitung und dem Vertrieb eigener Geräte befasst. Waren in der Anfangszeit lediglich die Geräte (Repeater sowie Funkgeräte) von ICOM erhältlich, so haben findige Funkamateure den Selbstbau weit vorangetrieben. Heute ist ein Betrieb in D-Star mit selbst gebauten Umsetzern sowie mit Funkgeräten anderer Hersteller unter Zuhilfenahme eines Digital-Voice-Adapters gängige Praxis.

Mitte 2016 hat schliesslich auch die Firma Kenwood ihr erstes Handsprechfunkgerät in den USA als Tribander, in Europa dann als Duoband-Gerät mit GPS für APRS und integriertem D-Star auf den Markt gebracht.

Einige wichtige Informationsquellen:

Einführung in die digitalen Betriebsarten von D-Star
Empfehlenswerter Vortrag des OM Peter Amsler,HB9DWW

Handbuch zu D-Star
Der Gründer des Forums "Amateurfunk digital" OM David Mika,DM7DR, hat dieses wichtige Handbuch zum Thema geschrieben.


Warum D-Star ?

Um uns herum werden Fernsehen (DVB) und Rundfunk (DAB) zunehmend in digitaler Form ausgestrahlt. Da ist es eigentlich gar keine Frage, dass sich auch Funkamateure mit dem digitalen Sprechfunk befassen!

Dass D-Star bei Verbindungen über den Sendebereich des eigenen Relaisstandortes hinaus das Internet benutzt, bringt nach wie vor Kritik ein, ebenso wie beim Betrieb via EchoLink auf analogen Repeatern. Da alle diese Kritiker mit kleinen und größeren Spenden dazu beitragen, dass mit dem HAMNET eines Tages ein für Funkamateure weltumspannendes Netzwerk errichtet wird, welches das Internet überflüssig macht, wird auch hier in absehbarer Zeit ein alle zufrieden stellender Zustand erreicht sein.
Bis dies soweit ist, werden interessierte Funkamateure zu Forschungszwecken auf das vorhandene Internet zurück greifen.

D-Star ist nicht nur digital, es hat auch einen unschlagbaren Vorteil:
Das Call-Sign-Routing!
Ich muss nicht wissen, wo sich mein gewünschter Gesprächspartner gerade auf der Welt befindet. Ist er in New York? Ist er in Rom? Oder ist er auf einem Geschäftstermin in Hamburg ? Egal: Man gibt das Rufzeichen des gewünschten QSO-Partners ins eigene Funkgerät ein und ruft nach ihm - das System D-Star routet den eigenen Ruf automatisch an den Ort, wo sich unser Gesprächspartner gerade eingebucht hat! Ist er in New York so ertönt der Ruf wie selbstverständlich über K2DIG auf dem Empire State Building.


Was ist ein Gateway ?

Das Gateway ist ein Protokollumsetzer. Wenn Netzwerke, welche mit unterschiedlichen Protokollen arbeiten, miteinander kommunizieren wollen, so stellt das Gateway das Tor, den Übergang von Netz zu Netz dar.
Das I-Gate ist also die Brücke zwischen dem D-Star-Umsetzer und dem Internet und umgekehrt.

In den D-Star-Funkgeräten muss man die Gatewayfunktion (RPT 2) eintragen, um im gesamten Netz arbeiten zu können; ohne diese Funktion steht nur der lokale Betrieb an der örtlichen Relaisfunkstelle zur Verfügung.


Arbeiten über ein Gateway

Um ohne Probleme weltweit am Funkbetrieb via D-Star - Gateway teilnehmen zu können, ist eine Registrierung zweckdienlich.
Dazu sollte man sich zunächst einmal am örtlichen Repeater danach erkundigen, ob eine Registrierung vor Ort möglich ist; ggf. auch den nächstgelegenen Registrierungsserver bei erfahrenen D-Star - OPs erfragen - Amateurfunk, Kommunikation ist alles...
Wenn in der Nähe und am Einstiegsrepeater keine Registrierung erfolgen kann:
Auf der Seite der Taunus-Relais-Gruppe ist dies sehr einfach möglich, einfach ausfüllen und ... Geduld haben. Es sind FunkAMATEURE; am besten am nächsten Tag einmal auf der TRG-Seite nachschauen: Ist das eigene Rufzeichen gelistet, so wurde die Registrierung durchgeführt und dem weltweiten Funkkontakt steht fast nichts mehr im Wege.

Sind Sie bei der TRG (oder dem Registrierungsserver Ihrer Wahl) gelistet, dann kommt das Wichtigste: Buchen Sie sich bei Ihrem D-Star-Gateway-Registrierungssystem mit dem Rufzeichen (GROSSBUCHSTABEN) und Ihrem Passwort ein ! Schauen Sie unter „Personal Information“; Sie finden Ihr Rufzeichen und Ihre IP (Internet-Protocol-Number) bereits fertig eingetragen.

Sie müssen nun ein Terminal aktivieren:
Bitte die erste Zeile anhaken !
Unter „Initial“ undbedingt ein LEERZEICHEN machen !!!!!
pcname kann z.B. Ihr Rufzeichen in KLEINBUCHSTABEN sein

Dieser Eintrag mit LEERZEICHEN muss zwingend vorhanden sein!

Ansonsten funktionieren die vielen (sinnvollen ???) Rufzeichen H, Rufzeichen M nämlich gar nicht ! Auf update drücken und dann wird die getane Arbeit bestätigt - die Registrierung ist abgeschlossen.Diese gilt übrigens weltweit: Um aus dem Ausland eine Funkverbindung tätigen zu können, ist keine weitere Registrierung erforderlich!


Bitte nur e i n m a l und an e i n e m Standort registrieren !

P.S: PASSWORT merken !

 

Was ist ein Reflektor ?

Ein Reflektor ist ein Konferenzraum oder besser, ein Konferenzserver im Internet. Diese Server stehen auf der Welt verteilt an verschiedenen Orten und werden von Funkamateuren aufgesetzt und betreut. Über das Netzwerk Internet können sich D-Star-Relaisfunkstellen mit diesen Konferenzservern verbinden, „aufschalten“.

Reflektoren können zusätzlich in mehrere Module unterteilt werden; die Kennung ist meist Modul A, Modul B, C,D. Diese Module sind nicht zu verwechseln in ihrer Bedeutung mit der Kennzeichnung an den Relaisfunkstellen bezüglich ihres Wirkens in einem bestimmten Frequenzband !


Warum denn überhaupt Reflektoren ?

Ganz einfach: Um größere Runden zu ermöglichen, die auch beliebig ohne Probleme von neu hinzukommenden YL/OM erreichbar sind und deren Teilnehmer sich an mehreren Repeaterstandorten befinden, schaltet man die Umsetzer einfach auf so einen Konferenzserver. Es wird nämlich schwierig, ein QSO mit Teilnehmern aus 4 verschiedenen Städten via Call-Sign-Routing zu führen; Irgendwer wird irgendwo garantiert nicht gehört !

So beschließen Funkamateure z.B. aus Hamburg (DB0FS),Berlin (DB0DF), Frankfurt a.M. Großer Feldberg (DB0HRF) und München (DB0TVM) ein QSO zu fahren und schalten ihre Repeater auf den REF006C auf.
Im Funkgerät unter YOUR: REF006CL eintragen und die Sprechtaste drücken.
„Remote-System linked“ ertönt.
Anschließend das Funkgerät wieder auf YOUR: CQCQCQ setzen.

Alle Umsetzer befinden sich dann im Konferenzserver und beliebig viele OM / YL können sich ohne weitere Maßnahmen an ihren Funkgeräten (alles bleibt auf CQCQCQ) beteiligen.

Möchte sich München (DB0TVM) z.B. aus der Runde verabschieden, so ist folgendes zu tun:
Im Funkgerät unter YOUR: REF006CU eintragen und die Sprechtaste drücken.
„Remote-System unlinked“ ertönt.
Anschließend das Funkgerät wieder auf YOUR:CQCQCQ setzen.


Die Software, welche diese Technik ermöglicht, heißt dplus. Entwickelt von OM Robin Cutshaw, AA4RC,der sie auch als sein „Baby“ bewacht, erweitert und unterstützt.

Einige wichtige Informationsquellen:

Das dplus DASHBOARD gibt Auskunft vor Ort
z.B. nähe Gdynia SR2UVG
z.B. in Dallas / Texas

 

Was ist ein X-Reflector ?

Es kam eine Zeit, da machten sich einige Funkamateure so ihre Gedanken. Was ist, wenn der TRUST-Server, dem wir ja unser Vertrauen schenken, in den Vereinigten Staaten nun plötzlich ausfällt? Dann bricht ja das gesamte D-Star-Netzwerk zusammen! Kein Routing weltweit mehr möglich. Es kamen noch weitere Gedanken auf: Warum muss man sich bei diesem TRUST-Server anmelden, warum wird das weltweite Netz von einer Stelle aus kontrolliert und verwaltet? Dann wurde beobachtet, dass ziemlich große und unnötige Datenmengen vom heimischen Repeater an den US-TRUST-Server übermittelt wurden - aber ohne, dass dies der verantwortliche Sysop hätte verhindern können,außer man zöge den Netzstecker. Was geschieht mit dem Eigentum des Relaisbetreibers durch die Kontrolle, Updates und „Wartung“ aus weiter Ferne ?
So entstand eine Alternative zum so genannten US-TRUST, nämlich der X-TRUST, später auch Multi-TRUST oder auch X-Reflector. Dahinter steht ein neues Konzept, nicht mehr ein sondern mehrere Trust-Server, also ein ausfallsicheres Netz mit offener Software, offenen Protokollen, frei von ICOM-Software. Auch die oben erwähnte Software dplus wurde adäquat durch DEXTRA ersetzt. Hardware-Experimente und Amateurfunk im wahrsten Sinne des Wortes!

Die führenden Initiatoren:
OM Scott,KI4LKF sowie OM Torsten, DG1HT und OM Markus,DH2YBE.

Man wollte die gesetzten Spielregeln seitens „der Amerikaner“ so nicht mehr akzeptieren. Das kam am anderen Ende des großen Teiches nicht wirklich gut an; man verstand dort die ganze Aufregung gar nicht und es kam zum Bruch in zwei getrennte Systeme. Alle Verbindungen wurden gekappt und ein Routing von US- zum X-Trust war unmöglich.

Ähnlich wie beim dplus-Reflektor gibt es X-Reflectoren XRF001 bis XRF055, ebenso unterteilt in einzelne Module. Man kann diese aufschalten und abschalten und... nur eben open source.

Aus dem US-TRUST - System heraus lassen sich mit installierter Zusatzsoftware am Repeaterstandort auch X-Reflectoren aufschalten - so z.B. in Mayen-Koblenz, DB0MYK. Dieser Umsetzer kann also von jedem Funkamateur vor Ort sowohl auf einen dplus- wie einen X-Reflector schalten. Es bleibt aber eine Ausnahme.


Einige wichtige Informationsquellen:

Das x-Net - DASHBOARD gibt Auskunft vor Ort
z.B. in München DB0TVM
z.B. in Bremerhaven DB0BHN
z.B in Wien OE1XDS

 

Was ist ircDDB ?

Es kam eine Zeit, da machten sich einige Funkamateure so ihre Gedanken. Alle waren genervt vom Umstand, dass es zwar ein D-Star gibt aber zwei Trust-Systeme. Zudem waren die Fronten inzwischen so verhärtet, obwohl alle wussten: Es ist längst kein technisches Problem mehr sondern ein kommunikatives.Wozu brauchen wir überhaupt TRUST-Server ? wurde dann den überraschten Besuchern der HAM-RADIO 2010 in Friedrichshafen bei einem Vortrag eine ketzerische Frage gestellt. Um miteinander in digitaler Sprachübertragung via Internet kommunizieren zu können jedenfalls nicht. Die Zuhörer waren verblüfft !

Die führenden Initiatoren:
OM Jann Traschewski,DG8NGN, OM Michael Dirska, DL1BFF sowie OM Hans-Jürgen Barthen, DL5DI. Die Gateway-Software stammt von OM Jonathan Naylor ,G4KLX; die g2_ircddb gateway-Software von OM Scott Lawson, KI4KLF.

ircDDB ist eine Ergänzungssoftware (add on) zur bestehenden Repeatersoftware. Es basiert auf der bekannten Internet-Relay-Chat Idee (IRC), einem textbasierten Kommunikationssystem zum plaudern (chatten) über das Netzwerk.

Dank dieser Entwicklung ist es möglich, dass die eigentliche Idee von D-STAR, nämlich das Callsign-Routing nun zuverlässig über alle bestehenden Systemgrenzen hinweg einwandfrei funktioniert. YLs und OM können nun wieder über Relaisfunkstellen aus dem US-Trust mit Umsetzern im X-Reflector in Verbindung treten; umgekehrt selbstverständlich auch. Ebenso können Relaisfunkstellen, die überhaupt keinem „Trust“-Server angehören, am weltweiten D-Star - Betrieb teilnehmen.

Der einzelne Funkamateur muss sich nun nicht mehr, an welchem „Trust“ auch immer, anmelden - der Gatewaybetreiber, als Verantwortlicher für den Betrieb einer Relasifunkstelle, meldet seinen Umsetzer bei ircDDB an; natürlich muss sicher gestellt sein, dass nur lizenzierte Amateure das Netz nutzen.

Einige wichtige Informationsquellen:

ircDDB.net
Die offizielle Seite der Entwickler und Betreiber von ircDDB.


ircDDB - Englisch
Das offizielle Doku-Wiki zum Thema.

IRC - Internet Relay Chat
Ein Wiki zum Ursprung.

Ergänzung:

ircDDB: Sichtbarkeit des Rufzeichens im INTERNET
Aus gegebenem Anlass hat die Arbeitsgruppe ircDDB die Sichtbarkeit des eigenen Rufzeichens im Internet in die Selbstverantwortung des Funkamateurs gelegt. Datenschutzbegeisterte Funkamateure müssen nichts tun, andere sollten die Einstellungen ändern, um wieder sichtbar zu werden. Wie das funktioniert, zeigt dieser externe Link zu ircDDB.