DIGIMODES

 

Unter "Digimodes" versteht man verschiedene Betriebsarten zur Bild- und Schriftübertragung oder kurz "BUS".

Im Folgenden möchte ich einen kleinen Überblick über die im Amateurfunk gebräuchlichsten Digimodes geben.

 

Hellschreiben

Ca. 1929 von Rudolf Hell entwickelte Methode zur Schriftübertragung. Dazu wird jeder Buchstabe in 7 mal 7 Punkte zerlegt und so das Schriftbild übertragen. Das geschah rein mechanisch. Inzwischen erlebt die Betriebsart ein Comeback durch Soundkartensoftware für PCs. Hell ist schmalbandig (ca. 150Hz), allerdings auch langsam (ca. 25WpM).

 

 

 

RTTY (Radio Tele Type)

RTTY ist das wohl bekannteste Fernschreibverfahren. In der Regel wird eine Zweiton-FSK-Modulation ohne Fehlerkorrektur verwendet. Dabei wird meist eine Shift von 170Hz bei 45 Baud benutzt. Auch hier ersetzen PCs die schweren, lauten Maschinen, wie z.B. die bekannte Lo15.

 

 

 

Amtor

Amtor bringt eine Fehlerkorrektur in die Fernschreibtechnik ein. Hier sind sowohl Vorwärtskorrektur (FEC) sowie Wiederholaufforderung (ARQ) möglich. Amtor-Betrieb ist mit Soundkartensoftware nur sehr beschränkt (FEC) möglich.

 

 

 

Pactor

Der Name entsteht aus den Begriffen Packet und Amtor. Mit einer Fehlerkorrektur ähnlich Packet-Radio, kann mittels Pactor eine so hohe Datenredundanz errreicht werden, dass selbst das Übertragen von Computerprogrammen möglich ist. Pactor-Mailboxen dienen teilweise als Gateway ins eMail Netz. Für Pactor und die verwandten Modi, Pactor I, Pactor II, Pactor III, G-Tor und Clover ist ein spezieller Controller nötig.

 

 

 

PSK-31

Diese Betriebsart erfreut sich einer grossen Beliebtheit, da sie sehr schmalbandig (ca. 30Hz) ist und dadurch eine effiziente Ausnutzung der Sendeleistung ermöglicht. Selbst Signale unterhalb des Rauschpegels sind oft noch fehlerfrei mitzuschreiben. Beim PSK (Phase Shift Keying) wird die Phase moduliert. BPSK arbeitet mit zwei Phasenlagen, QPSK mit vier Phasenlagen und ermöglicht eine einfache FEC. Die Sendeleistung sollte auf ca. 20Watt beschränkt bleiben. Das reicht selbst für Interkontinental-Verbindungen aus.

 

 

 

MFSK (Stream)

Eine experimentelle Betriebsart die FEC benutzt und die Übertragung von kleinen Bildchen ermöglicht. Im Amateurfunk wird hauptsächlich eine Tastung mit 16 Tönen verwendet. Dabei wird aber meist nur ein Ton zur Zeit gesendet. Bei 80WpM werden ca. 316Hz Bandbreite benötigt.

 

 

 

Throb

Eine langsame, schmalbandige Betriebsart (ca. 72Hz). Zur Modulation werden bis zu 9 Töne verwendet. Wie beim Hell gibt es keinen "Papiervorschub", d.h. die Zeichen werden hintereinander dargestellt. Throb-Signale hört man z.Z. noch eher Selten.

 

 

 

MT63

Eine sehr Störungs-Unempfindliche, aber auch breitbandige Betriebsart. Modulation erfolgt über das gleichzeitige Aussenden von 63 Tönen. Werden einer oder mehrere der Töne gestört, lässt sich die Information aus dem Rest rekonstruieren. Weitere Störsicherheit wird durch zeitversetztes mehrmaliges Aussenden des Textes errreicht (Interleave). Es finden Bandbreiten von 500Hz, 1000Hz und 2000Hz Verwendung. Experimente werden hauptsächlich auf 14,110MHz durchgeführt. Um MT63 Aussendungen deutlich von Störungen (z.B. PLC) zu unterscheiden, wird z.B. bei MixW eine "Video ID", die im Wasserfall sichtbar wird, mit ausgesendet.

 

 

 

SSTV

SSTV (Slow Scan TV) ist die zeilenweise Übertragung von Bildern. Es gibt viele unterschiedliche Modi, wie z.B. Martin 1, Martin 2 oder Scottie. Sendung und Empfang erfolgt wie beim Fax durch zeilenweise Abtastung und Modulation von Audiotönen. Ein durchschnittliches Farbbild benötigt ca. 4 Minuten.

 
   
   
   
   

Quellen:

CQ-DL spezial "Digitale Betriebstechnik"

Deutsche Hilfe zu MixW

Recherche auf diversen Internet-Seiten