Update 30-Jun-2007![]()
Sapper Nr. 10247 IV Wappenarchiv Stuttgart
(English text below)
Elsbeth Maier geb. Heller, Tochter der Elsbeth Heller geb. Sapper schrieb:
Original vom Sapper-Wappen
hängt im Stuttgarter Rathaus - Galerie
bei den Württembergischen Bürgerlichen Familien-WappenJohann Jakob Sapper
geb. Heidenheim 18.10.1614
gest. Heidenheim 1.2.1689Schuhmacher und Gerichtsverwandter
erhielt vom Kaiser s.d. (suo domicilio) Regensburg 14.4.1654 ein "Bürgerlich Wappen"
Milli Stierle geb. Sapper hat mir zu meinem 80. Geburtstag am 21.8.1973 das Sapper-Wappen überreicht und mich damit hoch-erfreut. Die Familie Richard Sapper, Degerloch, hat den Wappen-Maler, auf dessen Anfrage hin, beauftragt, das Wappen auszuführen. Milli konnte es abpausen und hat es dann originalgetreu bemalt.
Siebmachers Wappenbuch - Bürgerliche Wappen
V. Band Teil 7, Tafel 95Das illustrierte Wappen ist offiziell in Siebmachers Wappenbuch dokumentiert. Die im Original altdeutsche Beschreibung dieses Wappens lautet:
"In S. (Silber) auf gr. (grünem) Dreiberg ein wachs. (wachsender) junger Mann mit langen Haaren, in r. (rotem) Leibrock mit Knöpfen, Überschlag und Handtatzl, r. "Käpel" mit w. Stulp (Krempe) mit der Rechten über die Axel hinder sich eine Wasserschopfen haltend"
Helmzier: wachs. Jüngling wie im Schild, Decken und Binde: r.w.(rot weiss)Es ist naheliegend, dass der Wasserschöpfer im Wappen auf den Großvater des Wappenempfängers, Ambrosy Sapper, hinweisen soll, der Fischer im Kloster Königsbronn gewesen ist.
Woher kommt der Name SAPPER ?
Es ist ganz einfach: Wie beispielsweise der Wagner die Wagen macht, machte der Sapper die Sappen. Inzwischen ist das Wort Sapper aus der deutschen Umgangssprache verschwunden. Es lebt aber im Englischen/Amerikanischen, gleich wie im Französischen als Sapeur, zur Bezeichnung eines Pionier-Soldaten weiter.
Die Franzosen benennen mit Sapeurs auch bei ihrer Feuerwehr die StrahlrohrführerZum Namen Sapper kann man ins neunzehnte Jahrhundert zurückgehen:
Das 1850 erschienene "Gesammt-Wörterbuch der Deutschen Sprache" kennt die Sap, Sappe sowie das Sappen und den Sapper als aus dem Französichen stammend:
die Sap (französisch): die Senke, der Laufgraben
der Sapeur, Sapper: Laufgräber, Feldzimmermann, Pionier, Schanzgräber
Sapiren, sappen (verbum intransitivum oder neutrum, Zustandszeitwort): schüppen, Laufgräben ziehen, Erdgänge anlegen
der Sapirer: der Schüpper, Schaufler, Sapeur
die Sappe: Schüppe, Schaufel; der Laufgraben, die Sape (französich)
Darauf bezieht auch noch Wahrig, Deutsches Wörterbuch (1973) die Sappe als feindwärtsgerichteter Laufgraben im Stellungskrieg.
Unsere Tante Elsbeth Maier vermutete im Begleittext zu ihrer Kopie des Sapper Wappens die Herkunft des Namens von "schwerfällig gehen", so findet sich etwa in Johann Andreas Schmeller: Bayerisches Wörterbuch (München 1877) Band 2/1 Seite 318:
sappen, a) mit einem gewissen Laut im Schmutz herumgreifen, herumtreten, schwerfällig gehen, scherzhaft Koth umbsappen, lapsare per lutum; Voc. v. 1618. "Lasset den jungen im koth hersappen."
"Zur Zeit die Schergen in erschnappen, dernach mit im gen loch einsappen;" H. Sachs.
"Ich bin ein Narr und ein trapp und darzu ein rechte flack wo ich in dem land umbsapp hat man mein genug;" Hefeloher (?), Cgm. 379, f. 159.
b) erhaschen, ergreifen. "Daz in ein ber sappe!" S. Helbling VIII, 868.
"Sö iuch die hern sappen;" daß euch der Teufel hole!" das. XIII, 162.
"Bis das er (der Fuchs) sie (die Gänse) das gancz vol was sappen;" Mich. Beham. Cgm. 291, f. 33.
"Den schilt thet Isung zu im sappen."Cgm = codex germanicus monacensis (deutsche Handschriften der Staats-Bibliothek München)
(English text)
Elsbeth Maier, daughter of Elsbeth Heller, maiden name Sapper, wrote:
Original of the Seal of Sapper
is displayed in the city hall of Stuttgart - gallery at the common family seals of Württemberg
Johann Jakob Sapper
born in Heidenheim Oct.18th 1614
died in Heidenheim Feb.2nd 1689shoemaker and court usher
received from the emperor s.d. (at his domicile) Regensburg April 14th 1654 a "common seal"
Milli Stierle (maiden name Sapper) handed the seal of Sapper out to me at my 80th anniversary on Aug. 21st 1973 and herewith pleased me very much. The family of Richard Sapper in Degerloch ordered the seal-painter, on his request, to produce the seal. Milli was able to blue-print it and she then colored it like the original.
Siebmacher's seal directory - common seals
Volume V, part 7, table 95Original description in Old High German language:
In S. (silver) on green triple mountain a growing young man with long hair, in r. (red) hat with white cuff with the right over the axel behind him holding a water-scoop
Helmet: growing young man like in shield, cover and band: r.w. (red white)It is likely that the water-scoop should refer to Ambrosy Sapper, grandfather of Johann Jakob Sapper, a fisherman in the monastery of Königsbronn.
What is the Origin of the Name SAPPER ?
It is quite simple: Like for example a Wagner makes the Wagen (German for wagons), the Sapper made Saps. Meanwhile the word Sapper has disappeared from the presently used German language. It continues to live in the English/American language, like Sapeur in French, as the role of a soldier as a pioneer. In French fire brigades Sapeurs operate the nozzle of a fire hose.
To find the name Sapper in the German language we have to go back to the nineteenth century:
Published in 1850, the "Gesammt-Wörterbuch der Deutschen Sprache" references the Sap, Sappe as well as the activity of Sappen and the Sapper as originating from the French language:
die Sap (französisch): die Senke, der Laufgraben (trench, ditch)
der Sapeur, Sapper: Laufgräber, Feldzimmermann, Pionier, Schanzgräber (trench-maker, field-carpenter, pioneer, sapper)
Sapiren, sappen (verbum intransitivum or neutrum): schüppen, Laufgräben ziehen, Erdgänge anlegen (to shovel, dig ditches, make trenches)
der Sapirer: der Schüpper, Schaufler, Sapeur (the shovler, sapper)
die Sappe: Schüppe, Schaufel (shovel); der Laufgraben (trench), die Sape (französich)
Wahrig, Deutsches Wörterbuch (1973) refers to this by explaining the Sappe as a trench directed toward the enemy in trench warfare.
Our aunt Elsbet Maier assumed, in her text to the Sapper seal copy, the origin of the name from (German) "schwerfällig gehen", i.e. to walk slowly. Johann Andreas Schmeller's Bayerisches Wörterbuch (München 1877) volume 2/1 page 318 lists to sap as a) grasping in dirt with a specific noise, stepping, or slowly walking and b) to catch, grasp:
sappen, a) mit einem gewissen Laut im Schmutz herumgreifen, herumtreten, schwerfällig gehen, scherzhaft Koth umbsappen, lapsare per lutum; Voc. v. 1618. "Lasset den jungen im koth hersappen."
"Zur Zeit die Schergen in erschnappen, dernach mit im gen loch einsappen;" H. Sachs.
"Ich bin ein Narr und ein trapp und darzu ein rechte flack wo ich in dem land umbsapp hat man mein genug;" Hefeloher (?), Cgm. 379, f. 159.
b) erhaschen, ergreifen. "Daz in ein ber sappe!" S. Helbling VIII, 868.
"Sö iuch die hern sappen; daß euch der Teufel hole!" das. XIII, 162.
"Bis das er (der Fuchs) sie (die Gänse) das gancz vol was sappen;" Mich. Beham . Cgm. 291, f. 33.
"Den schilt thet Isung zu im sappen."Cgm = codex germanicus monacensis (German hand written documents of State Library Munich)